Mit Sprache Bilder generieren #
Mit KI-Tools wie Midjourney, Stable-Diffusion, Adobe Firefly oder Dall-E ist es kinderleicht, eigene Bildwelten zu erschaffen. Die Interaktion mit Bild-KIs stellt dabei eine Schnittstelle zwischen menschlicher Kreativität und maschineller Leistungsfähigkeit dar. Um jedoch die bestmöglichen visuellen Ergebnisse zu erzielen, ist es entscheidend zu verstehen, wie man mit diesen fortschrittlichen Tools kommuniziert. Damit die Bild-KI deine Vision auch perfekt umsetzen kann, kommt es auf die richtige Formulierung des Motivwunsches an – auch Prompt genannt. In den folgenden Abschnitten werden wir sowohl häufige Fehler beim Erstellen von Prompts als auch bewährte Praktiken für die Formulierung effektiver Anweisungen betrachten. Diese Einblicke sollen Ihnen helfen, die Sprache der Bild-KIs besser zu verstehen und zu nutzen, sodass Ihre kreativen Visionen präzise und wirkungsvoll umgesetzt werden können.
Schreibstile für Prompts #
#1 – Natürliche und beschreibende Sprache
Beispiele:
- „Ein farbenfrohes Aquarellgemälde von einer Katze, die auf einem Bücherstapel sitzt und gelangweilt aus dem Fenster schaut.“ oder
- „Ein futuristisches Gebäude im Stil von Zaha Hadid am Strand von Rio de Janeiro.„
Geeignete Tools:
- Dall-E, Adobe Firefly, Midjourney ab v6, Stable Diffusion ab v3
#2 – Motivphrasen + Schlüsselwörter
Beispiele:
- „Porträt einer jungen Frau, 20 Jahre alt, braunes Haar, Sommersprossen, fröhliches lächeln, fotorealistisch, 4K “ oder
- „3D-Render eines Raumschiffs im Star-Wars-Universum, rot-blaue Farbgebung, futuristisches Design. unreal„
Geeignete Tools:
- Stable Diffusion bis v2, Midjourney bis Version 5
Welcher Ansatz ist der richtige?
Beide Varianten haben ihre Vorzüge. Natürliche Sprache ist ideal, wenn du einfach und intuitiv deine Ideen umsetzen möchtest. Motivphrasen mit Schlüsselwörtern bieten hingegen mehr Kontrolle und ermöglichen präzisere Ergebnisse. Für die Zukunft ist anzunehmen, dass sich die beschreibende, natürliche Sprache in der Bild-KI durchsetzen wird. Daher liegt der Fokus unseres Guides auf diesem Stil der Promptbeschreibung.
Der Vorteil natürlicher Sprache: #
- Intuitive Beschreibung: Formulieren Sie Ihren Motivwunsch so, wie Sie es einem Freund beschreiben würden.
- Kreative Freiheit: Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und nutzen Sie bildhafte Sprache.
- Präzise Details: Verfeinern Sie Ihre Beschreibung mit gezielten Details für ein perfektes Ergebnis.
Tipp: Deutsch oder Englisch
Empfehlenswert ist es, die Prompts in englischer Sprache zu schreiben.
Die verschiedenen Bild-KIs „verstehen“ zwar in unterschiedlichen Qualitäten auch deutsche Anweisungen, allerdings führt das häufig zu schlechteren Ergebnissen.
6 Tipps für perfekte Bild Prompts #
Die Kunst, effektive Bild-Prompts zu erstellen, kann entscheidend sein, um aus generativen Bild-KIs die gewünschten visuellen Ergebnisse zu erzielen. Dieser Abschnitt bietet sechs praktische Tipps, die dir helfen, deine Anweisungen an die KI präziser und bildhafter zu gestalten.
#1 – Experimentiere und exploriere
- Probiere verschiedene Formulierungen und Beschreibungen aus, um das beste Ergebnis zu erzielen.
- Anstatt: „Ein Hund auf einer Wiese“
- Probiere: „Ein glücklicher Labrador Retriever spielt im Park.“ oder „Ein neugieriger Beagle schnüffelt an einer Blume.“
#2 – Formuliere detailliert aber prägnant
- Sei präzise und vermeide vage Formulierungen. Beschreibe dein Motiv so detailliert wie nötig aber so kurz wie möglich.
- Anstatt: „Ein Haus im Wald“
- Probiere: „Eine verwitterte Hütte mit einem morschen Dach und einem klapprigen Fenster steht am Rande eines nebligen Waldes.“
#3 – Verwende anschauliche Sprache:
- Wähle Adjektive und Metaphern, die ein klares Bild in deinem Kopf erzeugen.
- Anstatt: „Ein Sonnenuntergang am Meer“
- Probiere: „Sanfte Wellen umspülen einen palmengesäumten Strand im Sonnenuntergang, während Delfine aus dem Wasser springen.“
#4 – Verwende die passenden Begriffe oder Synonyme
- Detaillierte Begriffe liefern detailliertere Bilder. Anstatt „groß“ zu schreiben, verwende spezifischere Bezeichnungen wie „riesig“, „gigantisch“ oder „enorm“.
- Anstatt: „Ein großer Berg“
- Probiere: „Ein schneebedeckter Gipfel ragt majestätisch in den Himmel und überragt die Wolken.“ oder „Ein gewaltiger Vulkan speit Rauch und Asche in die Atmosphäre.“
#5 – Verwende konkrete Angaben zur Anzahl
- Möchtest du mehrere Objekte/Subjekte darstellen, nutze den geeigneten Sammelbegriff oder eine konkrete Anzahl
- Anstatt: „Schwalben fliegen am Himmel“ oder „Katzen spielen im Hof“
- Probiere: „Ein Schwalben-Schwarm kreist über einem Getreidefeld.“ oder „Drei Katzen spielen im Hinterhof mit einem kleinen Ball“
#6 – Fokussiere auf Motivwünsche, nicht auf Motivausschlüsse
- Beschreibe was du willst, nicht was du nicht willst.
- Anstatt: „Ein Wanderer steht auf einem Gipfel, keine anderen Menschen sind zu sehen.“
- Probiere: „Ein einsamer Wanderer genießt die atemberaubende Aussicht vom Gipfel eines schneebedeckten Berges.“
Tipp: Reihenfolge im Prompt
Priorität: Anweisungen, die am Anfang des Prompts stehen, haben eine höhere Gewichtung als Anweisungen am Ende.
Wichtige Informationen: Platziere wichtige Details und Anforderungen daher am Anfang des Prompts.
Feinabstimmung: Experimentiere mit der Reihenfolge der Anweisungen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
4 typische Fehler beim Prompting #
Im Bereich der generativen Bild-KIs spielt die präzise und effektive Formulierung von Prompts eine entscheidende Rolle für das Ergebnis. Nachfolgend ein Überblick über vier typische Fehlerquellen, die bei der Erstellung von Prompts auftreten können. Von der Überladung mit Details bis hin zur Verwendung zu abstrakter oder spezifischer Begriffe – das Verständnis dieser Fallstricke kann dabei helfen, die Kommunikation mit Bild-KIs zu optimieren und zu verfeinern.
#1 – Verwendung von zu vielen Details
- Ein häufiger Fehler ist die Überfrachtung des Prompts mit zu vielen Details, was zu verwirrenden oder überladenen Bildern führen kann.
- Zu viel: „Ein mittelalterlicher Ritter steht auf einem Hügel bei Sonnenuntergang, mit einem roten und goldenen Wappen auf seinem Schild, einem blauen und silbernen Wappen auf seiner Rüstung, einem langen Schwert mit Edelsteinen im Griff, einem Helm mit einem Drachen darauf, und im Hintergrund eine Burg mit genau fünf Türmen, umgeben von einem Wald mit Eichen und Kiefern.“
- Besser: „Ein mittelalterlicher Ritter steht auf einem Hügel bei Sonnenuntergang, bereit für die Schlacht, mit einer Burg im Hintergrund.“
#2 – Unklare oder zu offene Anweisungen
- Mangelnde Präzision kann dazu führen, dass die KI die Anforderungen falsch interpretiert und nicht das gewünschte Ergebnis liefert.
- Unklares Beispiel: „Ein Skateboarder in cooler Umgebung“
- Klares Beispiel: „Ein futuristischer Skateboarder in einer urbanen, neonbeleuchteten Stadtlandschaft.“
#3 – Verwendung von abstrakte Formulierungen
- Zu abstrakte Anforderungen können zu unerwarteten Interpretationen führen. Es ist besser, konkrete Hinweise zu geben, die dennoch Spielraum für Kreativität lassen.
- Abstrakte Formulierung: „Etwas, das Freiheit symbolisiert.“
- Konkrete Metapher: „Ein Adler, der über Berge fliegt.“
#4 – Verwendung spezieller Fachbegriffe oder Fremdwörter
- Vermeide spezielle Fachbegriffe und Fremdwörter, welche den KI Tools nicht ausreichend bekannt sein könnten. Beschreibe es in einfacher Sprache. Starte mit dem Fachbegriff und teste darüber, das „Wissen“ der Bild KI.
- Fachbegriff: „Ein abstraktes Bild mit einer chromatischen Aberration“
- Beschreibende Sprache: „Ein abstraktes Bild mit einem unscharfen Rand und roten und blauen Farbsäumen.“
Tipp: Kreativer Prozess
Bewusstes Ausbrechen
Während die oben genannten Tipps hilfreich sind, um präzise und effektive Prompts zu erstellen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Kreativität oft ausbricht. Manchmal entstehen die besten Bilder, wenn man die Regeln bewusst bricht und mit unerwarteten Elementen experimentiert.
Starte kurz und iteriere
Anstatt gleich am Anfang einen langen und komplexen Prompt zu erstellen, beginne mit einem kurzen Satz, der die wichtigsten Details und Anforderungen enthält. Füge dann in weiteren Iterationen Details hinzu, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Dein Nächster Schritt zum AI-Designer #
Um die Kommunikation mit Bild-KIs weiter zu standardisieren, haben wir das 4K | Prompt Framework für AI Design entwickelt. Dieses strukturierte Framework bietet dir detaillierte Anleitungen, wie du die nahezu unendlichen kreativen Motiv, Stil- und Designmöglichkeiten von Bild-KIs effektiv nutzen kannst. Durch die Anwendung dieses Frameworks kannst du deine Fähigkeiten in der Erstellung von Prompts systematisch erweitern und lernen, präzise, kreative und komplexe Bildkompositionen zu erstellen.
Mithilfe des 4K | Frameworks definierst du die wichtigsten Bestandteile deines Prompts:
- Medium: Fotografie, Malerei, Illustration, Skulptur, Kritzelei, Tapisserie usw.
- Hauptmotiv: Person, Tier, Figur, Ort, Gegenstand
- Umgebung: Drinnen, draußen, auf dem Mond, unter Wasser, in der Stadt usw.
- Komposition: Porträt, Nahaufnahme, Vogelperspektive usw.
- Beleuchtung: Weiches Licht, Umgebungslicht, bedeckt, Neon, Studiobeleuchtung usw.
- Farbe: Lebendig, gedeckt, hell, einfarbig, bunt, schwarz-weiß, pastellig usw.
- Stimmung: Ruhig, aufgewühlt, energetisch usw.
- Spezialeffekte: Doppelbelichtung, Bewegungsunschärfe, Glitch-Effekt usw.